Perfektionismus – ein Begriff, der oft als Streben nach absoluter Fehlerfreiheit verstanden wird. Doch was bedeutet das eigentlich für Reiterinnen und Reiter? Es geht nicht nur darum, dass Fehler gemacht werden, sondern vielmehr darum, wie wir sie wahrnehmen und auf sie reagieren.

Viele von uns haben gelernt, dass Fehler etwas Schlechtes sind, etwas, das um jeden Preis vermieden werden muss. Und das verursacht oft Druck und Stress erleben.

Und dieser Perfektionismus hat weit mehr Auswirkungen auf unser Nervensystem und unseren Körper, als wir oft denken.

Die Kluft zwischen Außen- und Innenwahrnehmung

In meinen Coachings erlebe ich immer wieder eine große Diskrepanz zwischen der Wahrnehmung von außen und dem inneren Erleben der Reiterinnen und Reiter. Bei Videoanalysen fällt häufig auf, dass die Reiter sich selbst viel kritischer bewerten als die Realität es rechtfertigt. Fehler erscheinen im eigenen Empfinden riesig, während sie von außen oft kaum wahrgenommen werden. Tatsächlich können viele Reiterinnen und Reiter das Video von sich selbst kaum ertragen – so stark ist der innere Druck, perfekt sein zu müssen.

Diese Wahrnehmungsverzerrung ist nicht nur ein Ergebnis der aktuellen Situation, sondern hat tiefere Wurzeln. Kritik, die wir in der Vergangenheit erfahren haben, Glaubenssätze wie „Ich muss perfekt sein, um anerkannt zu werden“ oder „Nur Fehlerfreiheit ist ein Zeichen von Wert“ spielen dabei eine große Rolle. Diese Gedanken prägen unser Nervensystem und führen dazu, dass wir auf kleinste Fehler mit übermäßiger Scham, Schuldgefühlen und der Angst vor Ablehnung reagieren.

Der Ursprung dieser Ängste: Unser evolutionäres Erbe

Warum reagieren wir so stark auf Fehler? Die Antwort liegt tief in unserer Evolution. Als Menschen in der Steinzeit war der Ausschluss aus der Gemeinschaft eine ernste Bedrohung – manchmal sogar lebensgefährlich. Unser Gehirn hat sich seit dieser Zeit kaum verändert. Auch wenn beispielsweise – im „worst case“- der potenzielle Ausschluss aus einer Kader- oder Leistungsgruppe heute keine existenzielle Bedrohung mehr darstellt, reagiert unser Gehirn auf Kritik und Fehler oft so, als wäre es genau das.

Und es reicht häufig sich vorzustellen, man bringt nicht die erwartete Leistung, man reitet raus aus der Prüfung oder beendet das Training, und bekommt negatives Feedback. Die Vorstellung allein reicht oft.

Und das ist völlig unabhängig vom Leistungsniveau, weil es uns um Dazu-Gehören und Anerkennung geht, von anderen und uns selbst und unser Selbstwertgefühl.

Die Folge: Unser Nervensystem geht in Alarmbereitschaft.

Diese Übererregung führt zu einer klassischen Stressreaktion. Der Körper spannt sich an, das Reiten wird steif und unkoordiniert, und die Reaktionen verlangsamen sich. Du merkst vielleicht, dass du „nicht locker“ bist, aber du fühlst dich hilflos, weil du scheinbar nichts dagegen tun kannst. Ein Teufelskreis entsteht, in dem dein eigener Perfektionismus die Situation verschlimmert.

Der Teufelskreis von Perfektionismus und körperlicher Anspannung

Dieser Teufelskreis zwischen mentalem Druck und körperlicher Übererregung verstärkt sich gegenseitig. Der Körper reagiert auf die mentale Anspannung mit Muskelverspannungen, was wiederum deine Reitleistung beeinträchtigt. Dein Perfektionismus führt zu einer noch stärkeren Fokussierung auf Fehler, wodurch du nur noch mehr Anspannung und Unsicherheit erzeugst.

Die Folge: Dein Reiten wird schlechter, und du fühlst dich noch unsicherer.

Was viele nicht wissen: Ein wichtiger Teil der Lösung liegt darin, die Übererregung des autonomen Nervensystems zu kontrollieren. Wenn du es schaffst, dein Nervensystem zu beruhigen und die körperliche Anspannung zu lösen, wird auch dein Geist klarer und entspannter.

 Wie du die Übererregung des Nervensystems in den Griff bekommst

Vielleicht fragst du dich jetzt, wie genau du diesen Teufelskreis durchbrechen kannst. Die Antwort liegt darin, sowohl mental als auch körperlich zu arbeiten.

Es reicht nicht, nur die Gedanken zu verändern, die den Perfektionismus antreiben – du musst auch dein Nervensystem beruhigen, um die körperlichen Symptome in den Griff zu bekommen.

Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, sind Entspannungstechniken wie Atemübungen, progressive Muskelentspannung oder mentale Fokussierung. Besonders effektiv sind sog. „Klopftechniken“, die direkt auf das parasympathische Nervensystem wirken und dich schnell entstressen.

Diese Techniken helfen, die Aktivierung des „Kampf-oder-Flucht“-Modus im Nervensystem zu reduzieren und bringen dich in einen entspannten Zustand, in dem du wieder klar denken und präzise handeln kannst.

 Die Rolle von mentalen Mustern und Stressbewältigung

Neben der körperlichen Entspannung ist es wichtig, mentale Muster zu bearbeiten. Perfektionistische Glaubenssätze wie „Es muss perfekt sein, um gut zu sein“ oder „Fehler sind inakzeptabel“ sind tief in uns verwurzelt und beeinflussen unser Denken und Handeln. Diese Gedankenmuster zu erkennen und zu verändern, ist ein wichtiger Schritt, um den Perfektionismus zu überwinden und entspannt Spitzenleistungen zu erreichen.

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Ich verstehe, dass es Zweifel und Unsicherheiten beim Thema Mentalcoaching gibt.

Das liegt leider oft auch an vielen nutzlosen und wenig fundierten Herangehensweisen mancher Mentalcoaches ohne psychologisches Studium und Ausbildung. Doch meine langjährige Erfahrung und fundierte psychologische Ausbildung ermöglichen es mir, dir die Techniken anzubieten, die über das Übliche hinausgehen und das Thema an der Wurzel packen, mit Erfolg in kurzer Zeit. Investiere in dein mentales Training – du wirst die positiven Effekte sehr schnell spüren!

Lies dazu die Erfahrung aus dem Coaching mit mir von Jessica Wilz, die in Dressurprüfungen bis S*** startet:

Ich weiß schon lange, dass man, gerade bei Perfektionismus und einem „schwachen“ Nervenkostüm, mit Mentaltechniken viel machen kann. Aber du warst die erste, die die verschiedenen Techniken so miteinander kombiniert und auf mich abgestimmt hat, dass es wirklich was gebracht hat!

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