Im Ziele setzen und erreichen ist ein Thema, das viele Reiterinnen immer wieder beschäftigt. Doch wie oft haben wir uns schon Ziele gesetzt, nur um frustriert festzustellen, dass wir sie nicht erreichen? Oder schlimmer noch, dass sie uns unter Druck setzen und unsere Leistung negativ beeinflussen?
Dieser Blog zeigt dir nicht nur, wie du dir Ziele setzt, sondern wie du sie wirklich erreichst – im Einklang mit deinem Bewusstsein und Unbewussten. Denn wahre Zielerreichung beginnt dort, wo das Bewusstsein endet!
Wir wissen: Energy flows – where Attention goes!
Die richtigen Ziele fokussieren und motivieren uns! Und sie sind Voraussetzung für Best-Leistung!
Warum klassische Zielsetzungsmethoden oft scheitern
SMARTe Ziele werden oft als der Goldstandard angesehen: spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert. Auf den ersten Blick scheinen sie Struktur zu geben und helfen, Ziele klar zu definieren. Aber warum funktionieren sie häufig nicht?
- Zu rational: SMART-Ziele konzentrieren sich ausschließlich auf das Bewusste und ignorieren die Macht des Unbewussten.
- Emotionale Blockaden: Negative Erfahrungen oder unbewusste Muster können dazu führen, dass die Zielerreichung sabotiert wird.
- Sozial erwünschte Ziele: Oft formulieren wir Ziele, die gesellschaftlich akzeptiert sind, aber nicht mit unseren innersten Wünschen übereinstimmen.
Beispiel: Eine Dressurreiterin hat bei den letzten Turnieren kleine Patzer gemacht und für ihr Niveau schlechte Ergebnisse erzielt. Sie ärgert sich und die Gedanken kreisen um die gemachten Fehler. Sie setzt sich das Ziel, die nächste Aufgabe wieder mit 75% zu reiten. Die Trainer sagen: Du kannst das doch – reite einfach!
Doch ohne die unbewussten Muster – wie Ängste, Ärger oder Druck durch Erwartungen – zu bearbeiten, bleiben solche Ziele oft unerreichbar. Und je mehr man etwas unbedingt will – umso weniger gelingt es oft!
Hier braucht es das, was ich in meinem „Mental Performance Check“ mit den Reiterinnen, die ich coache, leiste:
1. Analysieren, welche unbewussten Muster, Erfahrungen und Routinen im Weg stehen und
2. dann natürlich daran arbeiten, den Kopf wieder frei zu bekommen und wirksam zu fokussieren.
SMARTe Ziele: Hilfreich oder hinderlich?
SMARTE Ergebnis-Ziele haben Vor- und Nachteile:
Vorteile:
- Sie können – richtig formuliert – Orientierung, Struktur, Motivation schaffen und verhindern das Verschieben von Zielvorgaben (Moving Targets).
Nachteile:
- Erwartungsdruck: Ziele wie „Ich muss heute 75% erreichen“ können Überforderung und Frust erzeugen.
- Abhängigkeit von äußeren Faktoren: Wetter, Fitness des Pferdes oder subjektive Bewertungen durch Richter beeinflussen das Ergebnis.
- Unflexibilität: Pläne können durch unerwartete Umstände wie Verletzungen oder schlechte Bodenverhältnisse durchkreuzt werden.
Tipp: Teile deine Ziele in drei Kategorien:
- Minimalziel: Das Mindeste, um ein gewisses Maß an Zufriedenheit zu erreichen.
- Optimalziel: Das realistische Ziel, das deinen aktuellen Fähigkeiten entspricht.
- Maximalziel: Ein ambitioniertes Ziel, das leicht über deinem aktuellen Niveau liegt.
Beispiel: Beim Turnier könnte das Minimalziel sein, ruhig und konzentriert zu reiten, das Optimalziel eine Platzierung und das Maximalziel, den Sieg zu holen. Die drei Kategorien können mental entlasten, weil du das “Maximalziel” anstrebst, aber trotzdem deinen Selbstwert und deine Zuversicht behältst, wenn du nur das Minimal- oder Optimalziel erreichst. Du kannst gezielter deine Leistung reflektieren und würdigen: Heute waren wir nicht fokussiert genug, mein Pferd war abgelenkt und ich habe die Re-Fokussierung nicht geschafft, beim nächsten Mal gelingt es uns wieder!”
Die Rolle des Unbewussten bei der Zielsetzung
Gute Vorsätze scheitern oft, weil unser Unbewusstes andere Prioritäten setzt.
Deine Biographie, Glaubenssätze und Erfahrungen sind tief im Unbewussten verankert und beeinflussen dein Handeln stärker, als dir bewusst ist.
Warum das Unbewusste entscheidend ist:
- Es steuert, was du wirklich willst.
- Ohne Synchronisation zwischen Bewusstem und Unbewusstem sabotierst du dich selbst.
Nur durch Einbeziehung des Unbewussten entwickeln Ziele eine echte „Zugkraft“!
Tipps zur effektiven Zielsetzung
1. WOOP-Methode
Die WOOP-Methode kombiniert Wunschdenken mit realistischer Planung:
- Wish (Wunsch): Was genau willst du erreichen? Beispiel: „Ich möchte am Turniertag fokussiert bleiben.“
- Outcome (Ergebnis): Wie würde es sich anfühlen, das Ziel zu erreichen?
- Obstacle (Hindernis): Welche Hürden könnten auftreten? Beispiel: Nervosität, Ablenkungen.
- Plan: Erstelle ein „Wenn-dann“-Szenario: „Wenn ich nervös werde, dann nutze ich meine trainierten Stressbewältigungstechniken, atme tief durch und visualisiere meinen gelungenen Ritt.“
2. Meine dringende Empfehlung: Definition von wirksamen und psychologisch richtigen Prozess- und Handlungszielen
Neben Ergebniszielen ist es entscheidend, auch Prozess- und Handlungsziele zu definieren.
Diese beschreiben die konkreten technischen und mentalen Fähigkeiten oder Handlungen, die dich deinem Ziel näherbringen.
Beispiel:
- Eine fokussierende Startroutine entwickeln, um Gedanken voll beim Pferd und der Aufgabe zu haben.
- Den Einsatz der “Drehbuch-Technik” zur mentalen Vorbereitung auf den Parcours oder die Dressur-Prüfung einplanen.
- Konzentrationstechniken anwenden oder Automatismen verankern, um bei Fehlern automatisch schnell wieder in den Fokus zu kommen.
Prozess- und Handlungsziele bieten Orientierung und Fokussierung im Training und auf Turnier.
Sie helfen, auch bei unvorhergesehenen Herausforderungen und Zielabweichungen dranzubleiben und sich zu re-fokussieren.
3. Visuelle und emotionale Verankerung im Unbewussten
- Erstelle eine Vision, die mit starken Emotionen verbunden ist. Beispiel: Stell dir vor, wie es sich anfühlt, voller Konzentration und Ruhe eine perfekte Runde im Parcours zu reiten. Und was es im Training dazu braucht, um entsprechend abzuliefern. Dafür kannst du auch die von mir eigenes für Reiterinnen entwickelte „Drehbuch-Technik“ nutzen.
- Nutze Hypnose und mentale Bilder, um diese Vision und die entsprechende Reiterliche Performance im Unbewussten zu verankern.
- Mache dir deine unbewusste Motivation klar und richte dein Zielbild danach aus.
4. Mentale Simulation und Flexibilität mit der Drehbuch-Technik
- Simuliere mentale Szenarien: Was braucht es, damit es gut geht? Was könnte schiefgehen? Wie reagierst du darauf? Dies erhöht deine mentale Flexibilität und sorgt dafür, dass du in unvorhergesehenen Situationen nicht aus der Ruhe gerätst.
- Definiere einen mentalen Korridor: Deine gewünschte Performance sollte flexibel genug sein, um auf Abweichungen zu reagieren.
Langfristige vs. kurzfristige Ziele: Integration auf allen Ebenen
Ziele sollten auf verschiedenen Zeithorizonten sinnvoll miteinander verbunden werden:
- Vision: Dein großes Ziel, zum Beispiel eine harmonische Partnerschaft mit deinem Pferd und eine gelassene Turnierpräsenz. Und die Qualifikation für die (xy) Meisterschaft am (Datum).
- Langfristige Ziele: „Bis (Datum) möchte ich meine mentalen Startroutine perfektionieren und mit der Drehbuchtechnik optimal arbeiten. Und dann ab (Datum) bis (Datum) mindestens 5 fehlerfreie Parcours auf Turnier reiten“
- Monats- und Wochenziele: „Ich übe und perfektioniere im Training meine Drehbuchtechnik, um möglich fokussiert und fehlerfrei zu reiten“
- Tagesziele: „Heute visualisiere und trainiere ich meinen Startablauf.“
Schreibe deine Ziele auf und evaluiere sie systematisch – das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass du sie erreichst!
Ich habe ich dafür verschiedene Vorgehensweisen, Muster und Formulare sowie Auswertungsroutinen entwickelt.
Wissenschaftliche Studien, wie die von der Harvard-Universität, zeigen, dass schriftliche Ziele, die wirksam evaluiert werden, signifikant effektiver sind.
(Sport-)Hypnose als Schlüssel zur Synchronisation von Bewusstem und Unbewusstem
(Sport-) Hypnose ist eine besonders wirksame Methode, um das Unbewusste direkt anzusprechen.
Sie hilft:
- Veraltete Glaubenssätze und Blockaden zu lösen.
- Deine Ziele durch emotionale Bilder und Stories tief im Unbewussten zu verankern.
- Motivation und Disziplin zu stärken, indem sie mit deinem wahren inneren Antrieb synchronisiert werden.
Beispiel: Während einer Hypnosesitzung kannst du dir lebhaft vorstellen, wie du dich im Parcours ruhig und konzentriert fühlst. Diese Bilder, Emotionen und Filme werden im Unbewussten gespeichert und beeinflussen deine Reitperformance signifikant positiv. Sie sagen deinem Unbewussten genau, wo du hinwillst und fokussieren dich wirksam auf deine Ziele.
Fazit: Ziele setzen, die wirklich funktionieren!
Die Kunst der Zielsetzung ist eine Balance aus Struktur und Flexibilität, aus bewusster Planung und unbewusster Verankerung.
Wenn du lernst, wie du dein Bewusstsein und Unbewusstes synchronisierst, wirst du nicht nur deine Ziele erreichen, sondern auch den Weg dorthin genießen und neue Perspektiven entdecken.
Du möchtest tiefer in die Kunst der effektiven Zielsetzung eintauchen und lernen, wie du deine Ziele für Turniere und Training optimal formulieren und verankern kannst? Dann melde dich zu meiner Challenge „5 Tage für einen starken Turnierstart 2025“ an!
Gemeinsam arbeiten wir an deinem mentalen Fokus und einer Zielsetzung, die wirklich funktioniert.
Jetzt anmelden!
Die Winterzeit: Perfekt für die Vorbereitung der nächsten Turniersaison und deine mentale Weiterentwicklung!
Jetzt hast du die Chance, dich auf deine Ziele zu konzentrieren. Arbeite an deinen Zielen, deiner mentalen Stärke und lege die Basis für eine erfolgreiche nächste Saison!
Anfang 13. Januar 2025 biete ich eine 5-Tage-Challenge für einen mental starken Start ins Reitjahr 2025 an.
Diese Challenge hilft dir, deine Ziele optimal zu formulieren und zu fokussieren! Sie ist ein idealer Einstieg ins Mentaltraining und hilft dir, die Grundlage für eine erfolgreiche neue Saison zu legen.
Jetzt anmelden!
Komme bei Fragen gerne auf mich zu! Hier kannst du deine Fragen stellen!
Herzliche Grüße,
Dunja
Mental- und Performancecoach für ReiterInnen
PS: Zu diesem Blogpost „Die Kunst der Zielsetzung“ haben mich einige Rückfragen erreicht!
Vor allem zu den Themen Motivation, Umsetzung und wie man das Unbewusste wirklich gut an Bord bekommt.
Viele fragten auch, wie man mit dem „inneren Schweinehund“ umgeht. Mein Tipp: Bekämpfe ihn nicht!
Warum das so wichtig ist, erfährst du in folgendem vertiefendem Beitrag Erkenne dein “Warum” – die Energie-Quelle, die nie versiegt!.