( Bild: Jessica von Bredow-Werndl auf Simba auf der Pferd International 2024 )
Bewertung im Reitsport – Ärger oder Chance?
Immer wieder begegnet mir im Mentalcoaching von Reiterinnen das Phänomen, dass sie enttäuscht sind, wenn sie aus ihrer Sicht eine gute technische Performance gezeigt haben, und das auch nach der Meinung der TrainerInnen und der anderen Reiter, die die Ritte ebenfalls gesehen haben. Wenn die Wertung zu gering ausfällt, ist der Ärger ist oft groß und ein Gesprächsanlass im Mentalcoaching.
Jeder weiß, dass RichterInnen im Turniersport subjektiv richten, auch wenn es Bewertungsrichtlinien, Bewertungsbögen und getrenntes Richten gibt.
Sehr selten gibt es offene Vorurteile: „Schimmel sollte man im Reitsport nicht einsetzen, die sehen immer dreckig aus“ – das durfte ich mir mal anhören. Häufiger ist der unbewusste „Natural Bias“, die menschliche Voreingenommenheit, die gar keine bewusste Absicht ist.
Aber wovon wird diese Subjektivität der Richter beeinflusst, und wie kannst du das für dich nutzen?
Die Wissenschaft zeigt klar: Wir beurteilen Ereignisse oder Situationen auf der Grundlage dessen, was wir in der Vergangenheit erlebt haben. Dieser Effekt ist im Laufe der Zeit relativ robust, was bedeutet, dass es eigentlich keine Rolle spielt, wie lange das Erlebnis zurückliegt. Wenn das Ereignis so bedeutsam war, dass wir uns daran erinnern, wird es zukünftige Entscheidungen beeinflussen.
In einem Leistungssportumfeld hat die gedächtnisbedingte Verzerrung mehrere Auswirkungen. Die Wertungsrichter lassen sich von den Leistungen beeinflussen, die sie bei früheren Wettbewerben gesehen haben. Je mehr Auftritte desselben Reiters sie sehen, desto größer ist der Einfluss ihrer Erinnerungen. Darüber hinaus wirken sich Aufwärmroutinen auf dem Abreiteplatz oder im Fall der Dressur das Traben um das Viereck vor der eigentlichen Prüfung auch auf das Kurzzeitgedächtnis eines Richters aus und werden daher wahrscheinlich die spätere Beurteilung beeinflussen. Der Primacy-Recency-Effekt besagt z.B. dass der erste und der letzte Eindruck besonders zählen. Also die Startroutine vor dem Einreiten, die sich auf die Bewertung auswirkt, und im begrenzten Umfang auch die Schlussaufstellung, die Souveränität, die Freude und die Zuversicht, eine gute Bewertung zu erhalten.
Fazit: Du kannst die vergangenen Leistungen und die generelle subjektive Wahrnehmung der Richter nicht ändern, aber dir genau diese Subjektivität zu nutzen machen ihr Kurzzeitgedächtnis beeinflussen. Richter sehen die Aufwärmroutinen und das Reiten um das Viereck, und wie du dich dort verhältst, was du ausstrahlst. Denn: Menschen beurteilen die Körpersprache und Ausstrahlung von Reiter und Pferd. Denk an Jessica von Bredow-Werndl, ihren Fokus und ihr Lächeln! Du wirst keine oder wenige Fotos oder Videos mit verkniffenem Gesicht und gestresster Anspannung von ihr finden!
Studien aus der Sozialpsychologie zeigen ganz klar, dass eine stolze, offensive Körperhaltung und die mentale und körperliche Verfassung, wie z.B. Blickkontakt, Lächeln, ruhige Atmung etc. Souveränität und Leistungsfähigkeit ausstrahlen oder eben nicht!
Was kannst du tun? Du kannst an deiner mentalen Souveränität arbeiten, dir ein gutes „Drehbuch“ und eine optimale Startroutine schaffen, um dich und dein Pferd schon optimal VOR der Prüfung – und natürlich auch IN der Prüfung zu zeigen!
Was kannst du SOFORT tun, mit einfachen Mitteln? Sporthypnose und meine konkrete Anleitung nutzen!
Analysiere und optimiere deine mentale und reiterliche Startroutine und mache dir dafür ein detailliertes Drehbuch. Verankere deine mentale Strategie so, dass sie auch unter Stress funktioniert, so dass du locker und souverän bist, wenn es darauf ankommt. Dafür kannst du z.B. Methoden aus der Sporthypnose und meine konkrete Anleitung nutzen.
Wenn du wissen willst, wie das konkret geht, sprich mich an und vereinbare mit mir dein kostenfreies Strategiegespräch!
Ein wichtiger Tipp:
Schaue dir die Videos von deinen Ritten sehr genau an, auch von deiner Vorbereitung. Was strahlst du aus, im wahrsten Sinne des Wortes? Strahlst du innerlich und äußerlich, weil du voller Souveränität, Freude und Zuversicht ins Viereck reitest, oder siehst du verkniffen und ausgespannt aus? Wie wirkt dein Pferd im Zusammenspiel mit dir? Sei ehrlich (was schwierig ist) und suche dir Feedback und Unterstützung von Menschen, die NICHT zu deinem direkten Umfeld gehören, denn Trainer, Stallkollegen und Familie haben ihren eigenen „Natural Bias“, die wollen dich unterstützen und „gut finden“.
Eine Reiterin auf M Level, mit der ich ihre mentale Verfassung am Turnier, ihre mentale Turnierroutine und ihre Videos analysiert genau daran gearbeitet habe, ist umgehend um 4% besser bewertet worden in den nachfolgenden Prüfungen, und das nachhaltig in den nächsten vier Turnieren. Erstaunlich oder? Eigentlich ist es logisch, wenn du das berücksichtigst, was ich dir gesagt habe und ans Herz lege.
Du willst das auch?
Hier findest du einen Artikel und ein Interview zum Thema „Mentale Vorbereitung auf Turniere“ und zum Thema „Drehbuch“ aus dem Pferdepodcast bzw. der Reiter Revue.
Hier findest du wertvolle Tipps und Methoden, die dir dabei helfen können, dich besser mental vorzubereiten und eure beste Leistung zu zeigen.
Reiten wird nicht immer besser durch mehr Reiten! Reiten wird im Kopf entschieden!
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